Ich wähle diesmal Die Linke

Bundestagswahl 2025

Mir machen die Faschisten Angst. Mir macht Merz Angst. Mir machen die Gutbürgerlichen Angst, die denken, ein wenig Öl im Feuer wird schon nicht so schlimm sein und Brandmauern sind ja so was von 1933, das brauchen wir heute nicht mehr. Der 29. Januar 2025 war ein Zäsur. Wie so vieles im letzten Jahr eine Zäsur war. Ich komme schon gar nicht mehr mit, wie oft es ein „Davor“ und „Danach“ gab.

Was ich daraus mache und wie ich damit umgehen kann / soll weiß ich noch nicht. Freiheitliche demokratische Strukturen stärken, ja klar, bla bla bla. Ich werde noch heraus finden was das persönlich für mich bedeutet.

Aber eine Sache steht für mich jetzt fest: Ich werde bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 Die Linke wählen, obwohl ich Mitglied bei Bündnis 90 / Die Grünen bin (ja, die Partei heißt genau so und nicht einfach nur „Die Grünen“, auch wenn das gerne vergessen wird). Nicht weil ich sehr enttäuscht von „den Grünen“ bin und mir wünsche, dass da endlich mal wieder einige ihr Rückgrat entdecken in der unseligen Debatte über Migration und das Recht auf Asyl. Immerhin die Grüne Jugend scheint ja einigermaßen stabil zu sein. Auch nicht, weil mir einige Kompromisse in der Ampel in den letzten Jahren aufgestoßen sind. Das war mir immer klar: Wer was verändern möchte, muß sich bewegen und kann nicht immer nur trotzig einfach nur Recht haben wollen. Die FDP darf diesen Ansatz gerne weiter verfolgen, ich bin da doch etwas realistischer. Am Rande: Die FDP unter 5% verbuche ich schon als Erfolg, mehr kann ich mir von dieser Wahl nicht erhoffen. Es sei denn natürlich, die holen drei Direktmandate in Zahnarzthausen oder so.

Nein, trotz aller Bedenken, ich komme mit „den Grünen“ noch einigermaßen klar. Aber es steht jetzt leider einmal nicht „die Umwelt“ auf dem Spiel. Es geht um einen entschlossenen Kampf gegen Rechts, nicht nur gegen die Faschisten, sondern auch all die Steigbügelhalter, Achselzucker und Wegducker, also CDU / CSU und auch FDP. Und da sehe ich bei der SPD und Bündnis 90 / Die Grünen leider keine stabile klare Kante. Da gibt es mir zu viel Überlegungen zu einer Koalition nach der Wahl. Wenn ich ganz ehrlich bin, ist das ja auch das kleinere Übel als eine von der AfD unterstützte Minderheitsregierung der CDU / CSU.

All diese Szenarien machen mir Angst. Daher wünsche ich mir eine stabile antifaschistische Opposition, die mit allen parlamentarischen Mitteln dagegen hält. Da sehe ich leider nur Die Linke. Denen traue ich zu, dass sie stabil bleiben, aufstehen und kämpfen bis zum Umfallen. Genug Erfahrungen mit kleinen und großen Anfragen haben sie ja. Und jetzt wo Sarah Wagenknecht endlich die Partei verlassen hat, sind sie für mich auch wieder wählbar.

Es ist für mich eine strategische Entscheidung. 1% mehr oder weniger macht für Bündnis 90 / Die Grünen (oder die SPD) keinen großen Unterschied, auch nicht für eine mögliche Koalition mit CDU / CSU. Aber 1% mehr für Die Linke ist ein deutliches Signal gegen – ja, wie sollen wir das denn nun formulieren? Hört mir auf mit den Euphemismen von wegen „Rechtsruck“ und „in Teilen rechtsextrem“. Nennen wir die braune Masse doch beim Namen: Faschismus.

Nie wieder war gestern. Morgen können wir über einen Beitritt in die AfD nachdenken, um mit zulaufen und hinterher zu sagen, wir hätten von nichts gewusst. Aber heute können wir noch versuchen etwas zu tun. Und wenn es für den Anfang nur eine Wahl ist. Hoffentlich (ich schau auf die USA) nicht unsere Letzte.

Why am I (still) doing this to myself?

Thoughts on #ccmusic and its friends

[Hier geht es zur deutschen Version]

In this year 2024, I have devoted myself almost exclusively to caring for a family member. This has raised many existential questions for me and I haven’t found time to answer them, let alone even formulate them clearly. So here is an attempt at a beginning.

I am still committed to the idea of free access to culture. Especially the #ccmusic scene, i.e. all the people who publish music under a Creative Commons license. Call it netaudio, netlabels, whatever. I like #ccmusic, it’s established itself as a hashtag. And I also like the idea of the “Free Culture Movement”. And I also like the idea of the “friends of ccmusic” – a group that is currently forming.

But why do I like it? Why do I (still) put so much energy into making music available for free? What do I get out of it?
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Wieso tu ich mir das (immer noch) an?

Gedanken zu #ccmusic und ihren Freunden

[Read the english version here]

In diesem Jahr 2024 habe ich mich fast ausschließlich der Pflege eines Familienmitglieds gewidmet. Das hat viele existenzielle Fragen bei mir aufgeworfen und ich habe keine Zeit gefunden, sie zu beantworten, geschweige denn überhaupt einmal klar zu formulieren. Hier also der Versuch eines Anfangs.

Nach wie vor fühle ich mich dem Gedanken des freien Zugangs zu Kultur verpflichtet. Im besonderen der #ccmusic Szene, also all den Menschen, die Musik unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlichen. Nennt es Netaudio, Netlabels, was auch immer. Ich mag #ccmusic, das hat sich als Hashtag etabliert. Und ich mag auch die Idee des „Free Culture Movements“. Und ich mag auch die Idee der „friends of ccmusic“ – eine Gruppe die sich gerade formiert.

Aber wieso mag ich das? Wieso stecke ich (immer noch) sehr viel Energie hinein, Musik kostenlos zur Verfügung zu stellen? Was habe ich davon?
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EU Asyl-Einigung

Screaming into the void

Ich habe mich hier schon sehr lange nicht mehr zu Politik u.ä. zu Wort gemeldet. Weil meist ja eh schon alles gesagt wurde. Und das ja auch eher „screaming into the void“ ist. Ich möchte aber doch los werden, dass mich diese Einigung komplett fertig macht. Ich verstehe auch nicht, wie man das Überbordwerfen (sic!) […]

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Ich bin jetzt Querlenker

Die Korrumption der Begriffe

Ich bin jetzt Querlenker. Ich fahre sturzbetrunken Auto ohne mich anzuschnallen, mit 230 km/h über die Autobahn. Ich finde das ist mein gutes Recht. Denn schließlich weiß ich ja wohl immer noch selbst am besten, wann ich noch Auto fahren kann. Und ich bin ein ausgezeichneter Fahrer. Eine Promillegrenze von 0,5 ist völlig überzogen, ein […]

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Mein Kreuz hat ein Ende

Schluss, Ende, Aus – es ging nicht mehr

Ich bin Mitte April aus der katholischen Kirche ausgetreten. Die Gründe für meinen Austritt lassen sich einfach zusammenfassen: Missbrauch, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Woelki. Das klingt wie eine klare Sache. Es ist mir aber trotzdem nicht leicht gefallen. Ich kann tatsächlich etwas mit Glauben und Gemeinde anfangen. Ich bin in einer Gemeinde groß geworden, in der […]

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Achtung Sprachpolizei!

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Regelmäßig trendet #Gendergaga auf Twitter. Ich habe keine Lust mehr, immer die gleiche Diskussion zu führen. Daher hier ein paar grundsätzliche Gedanken zu dem Thema. Gendergerechte Sprache ist eine notwendige Folge der Gleichberechtigung Ich finde es großartig, wenn Menschen versuchen in ihrem Sprachgebrauch ein bisschen sensibler zu sein und dadurch signalisieren, dass sie Gleichberechtigung und […]

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Welches ist der sicherste Messenger?

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Ich nutze seit Jahren Threema und bin super zufrieden. Nun gibt es ja gerade eine große Welle von Nutzern, die WhatsApp hinter sich lassen möchten. Da kommen bei mir dann ständig die Fragen nach den Alternativen und den Unterschieden an. Ich bin kein Experte. Ich verstehe aber bei Threema das Geschäftsmodell (Einmaliges Bezahlen für Normalkunden, […]

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Gefühlte und reale „Angsträume“

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