Zombie Dice – Ein Hirn ist besser als nix

Kleines Spiel, großer Spaß

Foto: FC Stoffel CC-BY_SA

Foto: FC Stoffel CC-BY-SA

Zombie Dice von Steve Jackson (dem Munchkin Erfinder) ist eigentlich ein schnelles Würfelspiel für „Zwischendurch“, besticht allerdings dermaßen durch das Zombie-Setting, dass aus ein paar Runden schnell ein ganzer Abend wird. Vor ein paar Tagen haben meine Kinder das Spiel bei mir im Regal entdeckt und wollten wissen, was das ist. Ich habe etwas gezögert, immerhin ist das Thema ja nicht unbedingt Kinder kompatibel, aber da die Spielmechanik für Kinder recht einfach zu begreifen ist, habe ich es ihnen gezeigt. Was Zombies sind wissen sie nicht so genau – halt eben so Monster – und das Bild auf dem Würfelbecher interessiert sie nicht weiter. Soweit also alles gut. Nach ein paar Runden haben sie den Bogen rausgehabt und nun spielen wir abends noch schnell zwei Runden Zombie Dice.

Dabei erleben wir immer wieder super witzige Momente, etwa wenn die Kleine sagt „Ein Hirn ist besser als nix.“ Oder wenn die Große bemerkt „Ich brauche zwei Gehirne um zu gewinnen.“ Oder meine Frau: „Mit sechs Hirnen erschossen zu werden ist echt blöd.“ Oder ich: „Ich wäre schon mit drei Gehirnen völlig zufrieden.“ Das ist ein riesen Spaß und eine Runde ist in knapp fünf Minuten durch. Ideal also um noch kurz was zu spielen. Wenn nur die Quengelei nicht wäre „eine Runde noch, och bitte.“

Die Regeln gibt es auf der Zombie Dice Homepage (inklusive Flash Demo). Hier nur ganz kurz: Wir sind Zombies und wollen möglichst viele Gehirne einsammeln, ohne dreimal getroffen werden. Drei Würfel blind aus dem Becher nehmen, würfeln und nach Ergebnis sortieren. Gehirne sind potenzielle Punkte und kommen nach links. Schüsse sind Treffer und kommen nach rechts. Fußspuren sind Flüchtende und werden wieder in die Hand genommen. Aus dem Becher wieder auf drei Würfel in der Hand auffüllen, neu würfeln und sortieren. Solange man nicht drei Mal getroffen wurde, darf man aufhören und sich die Gehirne als Punkte verbuchen. Hat man allerdings drei Treffer kassiert, muss man aufhören und beendet seinen Zug ohne Gehirne, die Punkte verfallen. Ein klassisches „push your luck“ Spiel also. Wann hört man auf, wann würfelt man weiter, wie viel ist genug, wie weit kann man es treiben?

Einen schönen Dreh bekommt das Spiel dadurch, dass die Gehirne, Fußspuren und Schüsse je nach Würfelfarbe unterschiedlich verteilt sind. Grüne Würfel haben viele Gehirne, rote Würfel haben viele Schüsse, bei gelben Würfeln ist alles gleich verteilt. Es gibt also auch eine ganz kleine taktische Komponente. Aber wenn man mehre Runden ohne Gehirn auskommen muss, dann wirft man auch gerne mal alle Überlegungen über Bord und es heißt alles oder nichts. Und dann fallen Sprüche wie: „Boah was hab’ ich für ein Glück. So viele Gehirne hatte ich noch nie.“

P.S.
Das Spiel gibt es auch als „Dino Hunt Dice“, was von der Spielmechanik fast identisch ist und vielleicht etwas Kinder kompatibler ist. Nur muss man dann eben auf die lustigen „Hirn“ Sprüche verzichten.

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