Ältere Artikel

Ein kleine Phänomenologie unseres Umgangs mit den E-Mails

Oder: Das digitale Kommunikationsdesaster

Seit ein paar Monaten schon organisiere ich zusammen mit ein paar Leuten die Cologne Commons Konferenz, die am 17. und 18. Oktober an der Universität zu Köln stattfindet, inklusive einem Konzertabend am 18. Oktober im Gebäude 9.. Ein Großteil der Kommunikation wird per E-Mail abgewickelt, was meistens auch Sinn macht, aber in manchen Fällen auch mal komplett daneben geht. Nicht zum ersten Mal begegnen mir dabei einige Phänomene, die ich hier einfach mal kategorisch abhandeln möchte.

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Nicht das Internet ist pervers, sondern die Situation in der es existiert

Kleines Update für obsolete Weltbilder

Bei fast jeder Diskussion über „das Internet“ fällt mir auf, dass die meisten Menschen eine verschwurbelte Vorstellung von den Dingen haben, die meistens daher kommt, dass sie ihrem Prä-Internet-Weltbild kein Update verpasst haben. Statt ihr Weltbild auf den aktuellen Stand zu bringen, sprich es an eine Welt mit Internet anzupassen, versuchen sie das Internet irgendwie in ihr Weltbild zu integrieren. Und das führt dann zu abenteuerlichen, meist hinkenden Bildern und Vergleichen. Das erinnert mich oft an Kinder, die zwar irgendwie wissen, dass es die Zahnfee nicht gibt, die aber noch nicht drauf gekommen sind, dass es die Eltern sind.

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GEMA: Keine Ahnung von Creative Commons

Sind die so? Oder tun die nur so?

Die Musikwoche hatte vor ein paar Tagen sowohl GEMA als auch die C3S interviewt. Die Antworten für die GEMA kamen von Justiziar Tobias Holzmüller und sind online kostenlos nachzulesen. Die Antworten für die C3S von Meik Michalke sind online leider nicht kostenlos nachzulesen. Soviel zur ausgewogenen Berichterstattung. Inzwischen hat die GEMA aus den Antworten eine FAQ zusammen gebastelt und auf ihrer eigenen Seite online gestellt. Und da gibt es ein paar Passagen, die so einfach nicht stehen bleiben können.

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Der Creative Commons Werbegag

Von der Unsitte nur einen Track unter CC-Lizenz zu stellen

Es gehört in Musikerkreisen inzwischen zum guten Ton zu einem Album auch immer mindestens einen Track kostenlos anzubieten. Und wenn die entsprechende Band einigermaßen Netzaffin ist, dann steht dieser Track unter einer Creative Commons Lizenz. Das kommt bei „den Fans“ gut an. Aber wisst ihr was? Bei mir schon lange nicht mehr. Mich kotzt das […]

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Neulich in der Hippie-Kommune

Der kleinste gemeinsame Nenner

Neulich war der Digital Native zu Gast auf einem Workshop. Es ging um Gemeinschaften auf dem Land und in der Stadt, welche Unterschiede es gibt und welche Gemeinsamkeiten. Der Digital Native wusste vorher, worauf er sich da eingelassen hatte, aber er war das ewige Schulterklopfen in seinen Kreisen leid und wollte mal schauen, ob es nicht draußen in der realen Welt ein paar Anregungen für ihn gibt. Und tatsächlich war der Workshop ganz interessant. Er hatte ein paar neue Impulse bekommen und hatte das Gefühl auch ein paar Impulse gegeben zu haben. So weit so gut. Aber womit er nicht gerechnet hatte: Das Abendessen fand in der nahegelegenen Hippie-Kommune statt.

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Mehr vom Staat überwacht als vom Terror bedroht

Unsere fehlerhafte Gefahrenmatrix

Gestern wieder ein typisches Gespräch geführt und wieder ein Argument gehört, dass der Post von Wagner entnommen wurde: „lieber überwacht als tot.“ Etwas später in der Diskussion dann die „Kinderpornographie-Keule“. Ich muss hier nicht schreiben, dass das Unfug ist, oder? Ich muss auch nicht betonen, dass da komplexe multikausale Zusammenhänge auf simple Einfachstbegründungen zusammengedampft werden, […]

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ver.di’s Tag zum Urheberrecht

Viele haben geredet. Wenige was gesagt.

Am Samstag, den 6. Juli, fand der „Tag zum Urheberrecht“ statt, zu dem der ver.di Fachbereich Medien, Kunst und Industrie eingeladen hatte. Ich bin dort unversehens als Experte angekündigt worden und durfte die Arbeitsgruppe „Verwertungsmodelle“ co-moderieren. Mein Resümee: „Viele haben geredet, wenige was gesagt“. Es war aber trotzdem ok.

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Ray Bradbury würde Waking Mars spielen

Eins der besten und schönsten Spiele für Android

Auch wenn ich sonst keine Spielerezensionen schreibe, aber dieses Action-Adventure hat einfach alle Aufmerksamkeit der Welt verdient. Waking Mars ist atmosphärisch dicht, hat einen super Soundtrack, professionelle Sprecher, tolles Gameplay (wie man auf neudeutsch so sagt) und ein wunderschönes Setting: Im Jahre 2097 werden Anzeichen von Leben auf dem Mars entdeckt. Der Spieler steuert den Forscher Liang, der laufend, kriechend und dank eines Jetpacks fliegend in ein weit verzweigtes Höhlensystem eindringt. Dort entdeckt er pflanzenähnliche Lebewesen (Zoa) die sich anscheinend in einem Ruhezustand befinden. Durch einen Erdrutsch wird er in der Höhle eingeschlossen und muss nun einen Weg nach draußen finden. Doch die Eingänge sind von seltsamen pflanzenähnlichen Membranen versperrt.

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Wehret den Anfängen? Mir doch egal.

Alles wird gut, wenn wir nur fest genug daran glauben.

Ich habe ja nichts zu verbergen. Allerdings kommen mir immer mehr Zweifel, ob das die Geheimdienste auch so sehen. Was, wenn ich bei Amazon aus Versehen mal ein Buch angeschaut habe, das mich zum Verdächtigen macht. Amazon weiß ja, was ich mir alles zuletzt angeguckt habe, nicht nur was sich bestellt habe, und vergisst das nie. Oder vielleicht habe ich mich ja auch mal irgendwo zu einem Kommentar hinreißen lassen, der mich nun in der unendlichen Liste der Terrorverdächtigen um ein paar Plätze nach oben rücken lässt. Am besten ich mach einfach gar nix mehr in diesem Internet und halte still. Ich ziehe mich zurück ins Private und lasse den Dingen ihren Lauf. Die Regierung wird schon wissen was zu tun ist. So schönes Wetter draußen, ich geh’ grillen.

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